Vortrag auf der DPG-Tagung des Fachauschusses Didaktik der Physik am 10.3.1997 in Berlin |
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Ein auf den ersten Blick ganz gleich aussehender Körper ist der Oloid (Abb. 13). Ursprünglich wurde er in komplizierter Weise als Hüllkörper des sogenannten umstülpbaren Würfels von Paul Schatz [4] definiert. Einfacher ist er aus der Bedingung zu konstruieren, daß der Mittelpunktsabstand der erzeugenden Kreisscheiben beim Oloid gerade so groß ist wie der Durchmesser eines Kreises. Da dieser Abstand nicht der vorher zitierten Bedingung für einen konstanten Schwerpunktsabstand entspricht, wackelt der Oloid deshalb auch bei leichtem Anstoßen hin und her. Bei stärkerem Anstoß rollt er allerdings auch ziemlich leicht über eine Ebene, was daran liegt, daß der Schwerpunkt in der Höhe nur sehr wenig variiert. Leicht herleiten läßt sich, daß beim Oloid - im Gegensatz zum Zwei-Scheiben-Schwerpunktsroller - die Verbindungsstrecken der Auflagepunkte immer gleich groß sind ().
Aus dem Oloid ist ein Sportgerät entwickelt worden, das den Namen Rolodil erhalten hat [5]. Es besteht aus einem Rohrgerüst (Abb. 14), bei dem zwei Haupteinhüllende des Oloids die Grundform bilden. Der Sportler hängt sich an innen befindlichen Halterungen bzw. Schlaufen ein und kann dann mit seinen Eigenbewegungen das Rolodil zum Schaukeln bzw. zum Rollen bringen. Aus einer Beschreibung zum Rolodil stammt folgendes Zitat: "Durch die beiden sich abwechselnden, rhythmisch pulsierenden Bewegungen des Rolodils erlebt der Benutzer (Fahrer) ein Wechselspiel von ungeahnten, positiven Einflüssen auf das Körpergefühl - ja, eine Synergiewirkung auf Körper und Geist." Zum Verständnis dieser Aussage ist es hilfreich zu wissen, daß Paul Schatz Anthroposoph war.
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